Von Kindern, Hunden und Methoden
Bist Du Mutter oder Vater? Oder stolze Oma oder Opa?
Stell Dir vor, Du bringst Dein 3-jähriges Kind jeden Morgen zu Fuß in den Kindergarten. Es ist ein traumhafter Weg – nicht zu weit – an einer Baumallee entlang.
Ihr seid ganz aufeinander eingestellt und harmonisch unterwegs. Du erklärst der kleinen Marie wichtige Dinge über das Leben und Marie hört interessiert zu.
Doch nach ungefähr der Hälfte der Strecke taucht Ole auf. Ole und Marie sind best friends. Sie spielen fast jeden Nachmittag zusammen. Ole ruft schon von weitem und kreischt. Marie stürmt sofort los…über die Straße und gemeinsam toben sie weiter.
Du schaffst es keuchend und schwitzend hinterher, doch kannst du das Tempo der beiden nicht halten. Du rufst und rufst, doch Marie läuft einfach weiter.
Was könntest Du tun, damit das nicht noch einmal passiert?
Marie versteht es noch nicht, wenn Du versuchst zu erklären, dass es gefährlich ist, ohne zu stoppen und sich zu vergewissern, dass kein Auto kommt, über die Straße zu laufen.
Du bist verzweifelt und wendest Dich an einen Verhaltensberater:
Sein Vorschlag begeistert Dich und du fängst sofort mit den Übungen an:
- Finde heraus, was Marie besonders gern mag. Ist es Schokolade oder Bonbons? Und wenn ja, welche Sorte? Oder ist es vielleicht ein Spielzeug?
- Versprich Marie das besondere Bonbon, wenn sie auf Dich hört
- Biete ihr das Bonbon bereits an, bevor Ole in Sichtweite ist
- Gelingt es Dir, Marie auf Dich zu fokussieren?
- Sobald Ole am Horizont auftaucht, versprich Marie eine noch bessere Belohnung, wenn sie sich entschließt bei Dir zu bleiben
- Du könntest ihr die Aussicht auf ein eigenes Pony oder einen Swimming Pool im Garten versprechen
- Klappt es?
- Falls nicht, solltest Du nochmal einen Schritt zurückgehen. Du solltest Marie überhaupt keine Chance geben Blickkontakt zu Ole aufzunehmen. Lenke sie dauerhaft ab und versprich ihr das Blaue vom Himmel. Vielleicht reicht auch Schokolade. Doch solltest Du darauf achten, dass Marie kein Frühstück erhält, damit sie hungrig genug ist.
- Falls alles nicht hilft, könntest Du Marie ein Brustgeschirr mit Leine umlegen. Wenn sie trotz Bonbon losstürmt, kannst Du sie halten und bleibst bitte solange stehen, bis der Zug weniger wird. Erst dann geht es langsam weiter.
- Notfalls drehst Du wieder um. Denke daran rechtzeitig zu Hause zu starten, damit Du irgendwann am Kindergarten ankommst.
Du könntest die kleine Marie aber auch einfach – ganz altmodisch – an die Hand nehmen, sie festhalten und ein klares Verbot aussprechen. Mit dem notwendigen Standing wird Marie Dir vertrauen und Freude an Eurem gemeinsamen Spaziergang haben. Bei Ole angekommen, geht ihr gemeinsam den Rest des Weges und kommt pünktlich und entspannt im Kindergarten an.
Siehst Du Parallelen zum Spaziergang mit Deinem Hund? Das ist rein zufällig. Es ist alles frei erfunden und die Namen haben keinen Bezug zur Realität.
Ach, das Leben könnte so einfach sein – HERRLICH!
Viele Grüße
Marion - Villa Hunde Freude
Mobile Hundeschule & Hundehotel